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Versorgung der Pflegebedürftigen startet im April

OBERBERG_FAIRsorgt steht in den Startlöchern

Oberbergischer Kreis: Ab dem 1. April 2021 beginnt die Versorgungsphase des Innovationsfondsprojektes OBERBERG_FAIRsorgt. Über einen Zeitraum von 18 Monaten möchte der Oberbergische Kreis die Versorgung der pflegebedürftigen Seniorinnen und Senioren sektorenübergreifend verbessern. Damit das gelingen kann, ist eine Projektbeteiligung möglichst vieler Patientinnen und Patienten, Hausärztinnen und Hausärzte, aber auch Pflegedienste sowie weiter Leistungserbringer, zu denen auch die Apotheken gehören, notwendig.

Innerhalb der Projektlaufzeit sollen insgesamt 850 Patientinnen und Patienten am Projekt teilnehmen, die gleich verteilt in drei Kohorten zum 1. April, 1. Juli und 1. Oktober 2021 eingeschrieben werden und eine Versorgungslaufzeit von 15 Monaten (1. Kohorte) und 12 Monaten (2. und 3. Kohorte) genießen. Die Evaluation wird von der Universität zu Köln durchgeführt. Weitere Konsortialpartner sind, neben der Universität zu Köln, die AOK Rheinland/Hamburg, die HRCB Projekt GmbH und das Klinikum Oberberg. Das Hauptziel des Projektes, betont Gesundheitsdezernent Ralf Schmallenbach, ist ein längerer Verbleib der Pflegebedürftigen im eigenen Zuhause und das bei einer verbesserten Versorgungs- und damit Lebensqualität.

Die Versorgung ist modular aufgebaut und beginnt mit einer geriatrischen Eingangsuntersuchung. Alle Projektteilnehmer erhalten darüber hinaus einen Versorgungsplan mit Medikation und Unterstützungsmöglichkeiten, der im Verlauf immer wieder auf Aktualität geprüft wird. Je nach Gesundheitszustand und Diagnosen kommen weitere Elemente, u.a. aus dem telemedizinischen Bereich, dazu. Eine Kommunikationsplattform erleichtert die Datenspeicherung und die sektorenübergreifende Kommunikation. Datenschutz wird dabei großgeschrieben. Endgeräte benötigen die Teilnehmer nicht, diese können auch durch das Projekt bereitgestellt werden. Und auch digitale Kompetenz ist absolut keine Voraussetzung, denn den Pflegebedürftigen steht während der gesamten Laufzeit ein persönlicher Fallmanager zur Seite, der sie durch die Versorgung begleitet und für wirklich alle Fragen zur Verfügung steht, erklärt die Projektleiterin Dr. Jessica Möltgen das Herzstück der Versorgung.

Dr. Achim Viktor, Kardiologe am Klinikum Oberberg und koordinierender Arzt im Projekt, betont, die Wichtigkeit einer geprüften Medikation, denn allein dadurch lassen sich schon nicht notwendige Krankentransporte und Krankenhausaufenthalte vermeiden. Darüber hinaus setzt das Projekt auch auf Patientenedukation, denn nur wenn die Pflegebedürftigen und Angehörigen über den jeweiligen Gesundheitszustand gut informiert sind, fühlen sie sich sicher.

Dr. Ralph Krolewski, Vorsitzender des Oberbergischen Hausärzteverbands, unterstützt OBERBERG_FAIRsorgt seit der ersten Stunde und freut sich über die weitere Vernetzung aller versorgenden Akteure. Über die Kommunikationsplattform, die mit geriatrischem Blick entwickelt wurde, wird eine zielführendere und zeitsparendere Arbeitsweise angestrebt, die bei den überfüllten Praxen sehr wichtig sei. Den besseren Austausch sieht auch Uwe Söhnchen, der Pflegedienste im Oberbergischen betreibt, als großen Vorteil. Er betont darüber hinaus die Entlastung, die Angehörige erfahren, wenn alle Informationen an einem Ort zu finden sind und die Pflegebedürftigen gut versorgt sind.

Teilnehmen können Personen aus dem Oberbergischen Kreis, die 65 Jahre oder älter und bei der AOK Rheinland Hamburg versichert sind und einen Pflegegrad und/oder eine chronische Erkrankung haben, die eine dauerhafte medizinische und/oder pflegerische Versorgung notwendig machen. Die Teilnahme der Hausarztpraxis ist ebenfalls notwendig.

Interessierte können sich an ihren Hausarzt, Pflegedienst oder direkt an das OBERBERG_FAIRsorgt Team wenden unter 02291-9071897 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Weitere Informationen finden Sie auch unter www.obk.de/fairsorgt.